Frühling oder wenn das Single-Leben plötzlich nervt....

Veröffentlicht am 21.04.2013

Wenn man nicht verliebt ist, ist das Single-Leben doch was ganz Wunderbares: man ist absolut unabhängig, kann tun und lassen was man will, ins Bett gehen oder aufstehen, wann man möchte, nach dem Essen rülpsen und unter (oder auch über) der Bettdecke pupsen, ohne sich zu schämen! Morgens muss man sich beim Aufwachen keine Gedanken machen, wie man aussieht, bevor man sich „entfaltet“ hat oder wie man riecht, bevor man gewaschen ist und die Zähne geputzt sind. Auch ob man gerade ein paar Kilos mehr oder weniger auf die Waage bringt, interessiert keine Sau. Neben einem nur die Katze, der das alles völlig wurscht ist.
Ist doch wirklich toll, oder? ....

Ja, wie gesagt, so lange man nicht verliebt ist! Sobald das aber der Fall ist, fühlt man sich plötzlich einsam und alleine. Draußen sieht man nur noch Pärchen und man vermeidet Aktionen wie sonntags alleine spazieren zu gehen, denn das geht ja gar nicht! Jedem, der einem begegnet, steht auf der Stirn geschrieben „Oh je, die hat nicht mal einen zum Spazierengehen...“. Nee, danke, auf solche Blicke kann man gut verzichten, da bleibt man lieber gleich drinnen in der Bude.

Am schlimmsten ist es natürlich bei schönem Wetter, wenn die Frühlingsgefühle erwachen und die Pärchen wieder Händchenhalten oder es auch noch wagen, draußen in freier Wildbahn rumzuknutschen! Wer bitte will das denn sehen?
Dann ist der Garten schön hergerichtet, die Terrassenmöbel laden zum Verweilen ein, die Sonne scheint und..... dann? Sitzt man da alleine rum und weiß nix mit sich anzufangen! Sobald die Sonne weg ist und somit auch das Licht zum Lesen fehlt, langweilt man sich doch da alleine zu Tode! Schön ein Windlicht anzünden und es sich schön gemütlich machen, ist auch nur zu Zweit schön! Genau wie draußen essen: sich da beim Alleine-Draußen-Futtern von Nachbarn zuschauen zu lassen, muss man auch nicht haben. Vom Grillen ganz zu schweigen: wer schmeißt schon für ein blödes Würstchen den Grill an?

Und was gibt es Schöneres als in dieser Stimmung dann bei Freunden eingeladen zu sein, natürlich mal wieder als einziger Single unter Paaren und sich den ganzen Abend die Geschichten vom letzten gemeinsamen Urlaub anzuhören (noch schlimmer natürlich mit der Präsentation der entsprechenden Foto-Show!) und Interesse an den kommenden Urlaubsplänen vorzuheucheln? Dann läuft im Hintergrund noch „Cello“ von Udo („.. und wenn, dann hab ich von Dir geträumt“) und das gibt einem dann den letzten Rest und läßt einen die Gastgeber nur noch fragen: „Wo bitte ist der Alkohol???“.

Das sind die Momente, wo einem dann der EINE fehlt, den man so gerne an seiner Seite hätte!  Nein, natürlich nicht irgendwer, sondern der, der einem schon so lange im Kopf und im Herzen rumschwirrt...

Ist man nicht verliebt, sieht man nur die Vorteile am Single-Leben, aber dann plötzlich ist da ein freier Platz neben einem, der vorher gar nicht da war! Wie schön wäre es jetzt, zusammen zu kochen, ein Gläschen Wein zu trinken, lecker zu essen, zu flirten... ach, da kommt man glatt ins Schwärmen! 

Nun ja, da muss man sich wohl mit der Katze begnügen, die schließlich jeden kleinen freien Platz neben einem gerne besetzt und nach Schmuseeinheiten nur so lechzt...

Ganz besonders liebt man dann die Frage:

"Und, was macht die Liebe?“

Bin ich froh, dass heute nicht die Sonne scheint!